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“Bruno´s” Restaurierung
Eins vorweg... wer hier eine detailierte Restaurirungs-Dokumentation erwartet sollte gar
nicht mehr weiter lesen. Dies würde hier bei weitem auch den Rahmen sprengen.
Nachdem ich auf der Suche nach einem geeigneten
Winterprojekt fündig geworden bin, stand kurz darauf
auch schon die AEON Cobra 180 Utility in meiner Garage.
Die bekannten Mängel beliefen sich auf eine gebrochene
Getriebeausgangswelle, defekte Elektrik, abgerissener
Bremshebel, ausgeschlagene Spurstangenköpfe, sowie
ein fehlender Tacho und ein Fester Fußbremshebel.
Im Vorfeld war mir allerdings auch schon klar, da einige
andere Sachen ausgetauscht werden müßten. Die Lampe
zum Beispiel glänzt mit “Hässlichkeit”, genauso wie die
altmodischen Blinker, nicht vorhandene Spiegel und die
Griffgummis. Wie sich später herrausstellte, war das
leider noch lange nicht alles, was ersetzt, oder
ausgetauscht werden mußte.
Die Restauration
Als erstes ging es natürlich erstmal an die Zerlegung des
guten Stückes und der darauf folgenden Bestandsauf-
nahme. Um beim späteren zusammenbauen auch noch
alles richtig verkabeln zu können, wurde vieles fotografiert
und so dokumentiert. Wie ich später feststellte, ist es bei
der Aeon Cobra wohl gang und gebe, das verschiedene
Kabelfarben miteinander verbunden werden. Glücklicher
Weise hatte ich einen Schaltplan des Quad´s zur Hand.
Bei der Demontage kam dann allerdings auch der sehr
schlechte Zustand des Rahmen zum Vorschein. Stark
verrostet wäre wohl noch untertrieben.
Als die Aeon dann nach einigen Tagen in seinen Einzel-
teilen vor mir lag, konnte ich Stückfür Stück mit dem
Wiederaufbau beginnen. Angefangen habe ich mit einer
kleinen Überholung des Motors, in dem ich ihn komplett
sauber gemacht, eine neue Getriebeausgangswelle
verbaut, und ihm neue Dichtungen für den Motordeckel,
Getriebedeckel, sowie Ventildeckel verpasst habe. Der
Motordeckel wurde vorher noch in schickem schwarz
lackiert. Das das Lackieren generell natürlich aus
Schleifen, Grundieren, Lackieren und besteht, brauche
ich wohl nicht zu erwähnen.
Bis dahin wußte ich nicht, ob der Motor überhaupt läuft,
aber da der Verkäufer ein sehr guter Bekannter von mir
ist und er mir versicherte das er läuft, konnte ich mich
darauf auch verlassen.
Nachdem ich mit dem Motor soweit fertig war, ging es
an die “Großbaustelle” Rahmen. Dieser wurde zuerst zu
einem Freund gefahren, welcher für mich einige ver-
gammelte Gewinde gerichtet hat. Danach ging es ans
entrosten...und entrosten....und.... ja.... entrosten.
Nach tagelangem entrosten mit der Bohrmaschine und
unterstützung von Rostumwandler, war er dann endlich
lackierfähig. Die meisten würden den Rahmen wahrschein-
lich sandstrahlen und pulverbeschichten lassen, aber da
es ja ein kostengünstiges Winterprojekt sein sollte, habe
ich mich fürs selbstlackieren entschieden.
Also wurde der Rahmen nochmal komplett angeschliffen,
grndiert, lackiert und natürlich mit Klarlack überzogen.
Das war schon ein ganz schöner Unterschied zum
Ausgangszustand.
Weiter ging es mit der Überarbeitung aller vier Räder.
Diese wurden komplett gereinigt und die Felgen natürlich
ebenfalls lackiert. Nachdem dies erledigt war, war die
gesamte Hinterachse an der Reihe. Die Hinterachs-
schwinge, das Federbein, die hintere Bremstrommel,
sowie die Achse selbst, wurde überarbeitet und lackiert.
Beim Zusammenbau wurde natürlich auch die Bremse
selbst überholt und mit neuen Bremsbacken ausgestattet.
Die komplette Hinterachse war dann auch das erste Teil,
welches an den schicken Rahmen geschraubt wurde.
Dadurch stand das gute Stück zumindest schonmal auf
zwei seiner vier Räder und mußte nurnoch vorne von der
Decke aus abgefangen werden.
Als nächstes fand der Motorblock seinen finalen Platz im
Rahmen. Da der Vorbesitzer schon mit dem Ausbau des
Getriebedeckels begonnen hatte und der Motorblock lose
im Rahmen hing, war es ein erhabenes Gefühl, wieder
etwas an seinem angestammten Platz fest zu schrauben,
was beim Kauf noch nicht so war. Nachdem der Motor also
endlich im Rahmen verbaut war, mußte natürlich schnell
der überarbeitete und mit etlichen neuenSteckverbin-
dungen ausgestattete Kabelbaum verbaut werden.
Schließlich wollte ich den Motor ja endlich mallaufen
lassen können.
Durch meine große Anzahl an Fotos, die ich während der
Demontage geschossen habe, war das Verkabeln kinder-
leicht.
Für den ersten Startversuch wurde noch schnell und
vorallem provisorisch der Luftfilterkasten, sowie der Tank
verbaut und etwas Sprit eingefüllt.
Dann kam auch schnell die Ernüchterung....
Der Anlasser und auch der Motor drehte, aber sonst
passierte nichts. Der Motor machte keinerlei Anstallten
anzuspringen. Gefrustet habe ich an diesem Tag dann
auch aufgehört.
Nachdem ich mir die halbe Nacht Gedanken gemacht
hatte, woran es liegen könnte, wollte ich am nächsten
Tag kontrollieren, ob überhaupt ein Zündfunke vorhanden
ist.
Wie ich so bin, habe ich allerdings erst nochmal versucht
den Motor zu starten. Ich habe den Anlasser keine
Sekunde gedrückt und schon lief das gute Stück völlig
sauber vor sich hin zu laufen. Ich gehe mal davon aus,
das der Motor am Tag vorher einfach nur abgesoffen war.
Also konnte ich mir die Fehlersuche sparen und mit dem
Zusammenbau der Vorderache beginnen. Die Teile, wie
die A-Arms, Bremstrommeln, Lenkstange, usw. wurden
natürlich im Vorfeld ebenfalls überarbeitet und lackiert.
Die defekten Spurstangen wurden links, wie rechts durch
originale Neuteile ersetzt.
Das einzige was für eine erste kleinere Probefahrt fehlte,
war mindestens eine funktionierende Hinterradbremse.
Also wurden die Seilzüge, sowie der Fußbremshebel
provisorisch montiert und der noch nicht überarbeitete
Lenker auf die Lenkstange geschraubt. Schnell noch die
Sitzbank auf den Rahmen gelegt und los ging es.
Wieder zurück in der Garage habe ich mein Grinsen wohl
nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Alles lief
einwandfrei.
Um den technischen Part abzuschließen, wurde die
gesamte elektrische Anlage provisorisch verkabelt und
auf Funktion getestet. Hier wurde auch direkt der neue
Scheinwerfer, sowie die neuen Blinker angeschlossen.
Alles funktionierte auch hier wieder tadelos. Der vorherige
Fehler in der Elektrik muss dann wohl in einer, oder
mehrerer vergammelten Steckverbindung gelegen haben.
Nachdem technisch wieder alles im Lot war, ging es an die
optische Überarbeitung der Verkleidung. Diese war, wie
der Rest des Quad´s in sehr bescheidenem Zustand.
Tiefe Kratzer, ausgefranstes Dekor und abgerissene
Halterungen wurde der Kampf angesagt. Zu erst wurden,
mit Hilfe eines Heißluftföns, die Aufkleber entfernt.
Daraufhin habe ich drei...ja.... drei Tage lang geschliffen.
Erst mit 200er, dann mit 400er, 600er und zum Schluss
mit 1000er Nassschleifpapier. Ich dachte schon, das dies
gar kein Ende mehr nehmen würde. Nachdem die Verklei-
dungsteile mit Plastikprimer vorbehandelt wurden, kam
der Filler zum Einsatz, um auch noch die kleinsten
Unebenheiten zu entfernen.
Nachdem dieser getrocknet war, durfte ich wieder
schleifen. Diesesmal allerdings nur mit 600er und 1000er
Nassschleifpapier.
Daraufhin ging es ans Lackieren der Verkleidung. Trotzdem
einen vom Lackieren einer Quadverkleidung abgeratet
wird, blieb mir keine große Wahl. Wie schon erwähnt, war
die Verkleidung in miserablem Zustand. Sollte der Lack
doch einmal abblättern, bzw. Risse bekommen, muss ich
wohl doch in den sauren Apfel beißen und die ca. 320
Euro für eine neue Verkleidung zahlen.
Bis dahin wird “Bruno” allerdings in ein schickes und
glänzendes Weiß getaucht.
Genauer gesagt 4 schichten Hochglanz weiß, sowie 3
Schichten Klarlack.
Da die originale Cockpitverkleidung, sowie die Kontroll-
leuchten ersetzt werden sollten, habe ich auch schon im
Vorfeld das Zündschloss in die rechte Seite der hinteren
Verkleidung angepasst.
Nachdem der Lack vollständig getrocknet war, wurden alle
Anbauverkleidungen, sowie die hinteren Blinker an die
lackierten Teile angeschraubt.
Weiter ging es mit der Montage des Koso Tachos DB01-r.
Durch die beiliegende Montageanleitung, sowie dem
Stromlaufplan der Aeon, war der Anschluss des Tachos
kein Problem. Für die Aufnahme der Magnete (für den
Geschwindigkeitssensor) mußte ich allerdings nochmal
das hintere Kettenrad ausbauen und zwei Löcher bohren
in die ich jeweils eine M8 Inbusschraube montierte. In
die Inbusköpfe wurden dan die Magnete gesteckt.
Nachdem der Tacho angeschlossen war, wurde die Tacho-
einheit wieder entfernt um die Verkleidung an ihren
Bestimmungsort zu schrauben. Dadurch, das einige
Befestigungspunkte abgerissen waren, mußte ich etwas
improvisieren und habe an anderen Stellen Verbindungs-
punkte geschaffen.
Durch die neue, weiße Lackierung sah das Qad so halb
fertig schon sehr gut aus. Trotzdem mußte es natürlich
weiter gehen.
Der frisch lackierte Lenker, mit samt der neuen Lampe
wurde montiert und mit der Lenkerarmatur, dem linken
Bremshebel und der rechten Bremshebel/Daumengas-
Einheit vervollständigt. Weiterhin wurde der Gas- und die
Bremszüge eingehongen und eingestellt.
Jetzt konnte auch der Tacho an seinen Bestimmungsort
wandern, genauso wie das Zündschloss auf der rechten
Seite der Verkleidung.
Das einzige was jetzt noch fehlte war die Frontverkleidung.
Diese wurde, natürlich auch schon im Vorfeld aufbereitet.
Die eingelassenen und totgelegten Scheinwerfer wurden
aus reiner Spielerei mit Angel-Eyes ausgestattet. Hierfür
habe ich natürlich auch einen extra Schalter montiert.
Zu guter letzt wurde die Front mit ihren vier Schrauben
am Rahmen befestigt und nach dem Einklinken der frisch
bezogenen Sitzbank war mein Winterprojekt 2015 am
ersten Weihnachtsfeiertag feritg.
Angefangen habe ich die Restaurierung Mitte Oktober.
Eigentlich hatte ich für die Fertigstellung das gesamte
Projekt Anfang März angepeilt.
Trotz des langen Textes bin ich natürlich nicht auf alle
Kleinigkeiten eingegangen. So habe ich auch bewußt
einige Arbeitsgänge gar nicht erst aufgeführt.
Solltet ihr also die ein, oder andere Frage haben, dann
scheut euch nicht und schreibt mich einfach an.